Frau Groka hat Tür!

Liebe Leser!

Dass ich Knie hab, wisst ihr ja schon. Und Rücken sowieso, ich bin ja schließlich keine Zwanzig mehr! Jetzt hab ich mir aber noch ein ganz anderes körperliches Problem angeschafft. Spätestens, seit wir in diesem Haus wohnen, habe ich einen Arm zu wenig. Tja.

Wir haben da nämlich diese Tür. Also, wir haben viele Türen, aber ich meine eine ganz bestimmte. Nämlich die Tür, die das Vorderhaus mit dem Hinterhaus verbindet. Und diese Tür muss ich auf dem Weg zur Arbeit passieren, denn der Weg zum Garagelier führt bei schlechtem Wetter durchs Hinterhaus. Es begab sich aber zu der Zeit, dass wir, wenn wir abends die Zugbrücke runter lassen, diese Tür immer abschließen. Nicht, dass wir irgendwas hätten, was sich zu klauen lohnt, aber das gehört sich schließlich so.

Und wenn man die Tür dann am nächsten Morgen wieder aufschließt, stellt man fest – das geht nur zweihändig. Mit der einen Hand muss man die Tür ran ziehen, mit der anderen den Schlüssel drehen. Sonst nix offen. Schloss lacht sich kaputt. Jetzt hab ich aber das Probleeeem, dass ich ohne eine Teetasse in der Hand nicht richtig laufen kann. Also, ich brauch die irgendwie für die Statik oder so. Und dann komm ich da jeden Morgen so um die Ecke, pfeife ein Liedchen und bin fest entschlossen, ein rasend gutes Bild zu malen – da hab ich eine Hand zu wenig! Ich steh dann da, jeeeedesmal, in der einen Hand die Tasse, in der anderen die Klinke, dann verharre ich für einen Moment und gucke doof…und womit drehe ich jetzt den Schlüssel?

8 Kommentare zu “Frau Groka hat Tür!

  1. Und schon wieder ist eine neue Marktlücke geboren: die „Klemmende-Tür-Aufsperr-Teetassen-Abstell-Halterung“, die an der Wand neben der Tür montiert werden kann – optional mit Kaffeetassen-Adapter. So was zu basteln, sollte für ein Tooltime-Al-Borland-kariertes-Flanellhemd tragendes Universalgenie doch keine Schweirigkeit sein.
    PS. Das auf dem Bild ist keine TeeTASSE, sondern ein TeeHÄFERL (österreichisch für – was weiß ich …)

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  2. Sehr geehrter Herr Sigi!

    Vielen Dank für das unverdiente Universalgenie, aber die bunten Hemden trage ich ja nur, weil man darauf die ganzen Farbflecken nicht so sieht. Sie kennen das doch selber – einmal in der schwarzen Intellektuellenuniform ein Bild gemalt, und schon ist der geheimnisumwitterte Nimbus durch bunte Kleckse verdorben. In echt bin ich vor allem fies, was mit Bohrmaschinen und Sägen zu tun hat, deswegen habe ich auch diesmal wieder entschieden, das Rad nicht neu zu erfinden, sondern latsche immer flux zur Kühltruhe zurück, stelle das Häferl ab, stemme die Tür auf und weiter geht’s! Praktisch, nä? Eines Tages werde lernen, den Tee gleich auf der Kühltruhe stehen zu lassen, das spart Meter!
    Das Häferl ist mir übrigens ein Begriff, nur welcher Autor mich datt Wort gelernt hat, weiß ich nicht mehr. Seit Jahren frage ich mich aber: Wie lautet der Plural? Häferln? Häferls? Häferla? Ich bitte um Aufklärung!

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  3. Nachhilfestunde in österreichischer Grammatik:

    Singular:
    Nominativ: das Häferl
    Genetiv (Bsp.): dem Häferl sein Henkel – oder – der Henkel vom Häferl
    Dativ: dem Häferl
    Akkusativ: das Häferl

    Plural:
    Nominativ: die Häferl
    Genetiv (Bsp.): die Henkel von die Häferl
    Dativ: die Häferln
    Akkusativ: die Häferl

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  4. Boaaaar, Herr Resl, noch nie hat mir jemand so schöne Grammatik geschenkt! Sollte ich jemals eine Studienreise nach Österreich unternehmen, möchte ich dich gern als Übersetzer an meiner Seite wissen. Was mir aber Kopfzerbrechen bereitet, ist der Genitiv. Stamme ich doch selbst aus einer Region, in der das geflügelte Wort geht: „Wer gehört datt Fahrrad im Flur? „Ich!“
    Fragt der gemeine Österreicher also „Wem sein Fall ist der Genitiv?“ „Dem seiner!“?

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    • Wow, Elisa,
      du lernst sehr rasch. Dazu die neueste Meldung des österreichischen Fussballverbandes (ja, sowas gibt’s auch!): Nachdem Stadien immer nach Männern benannt werden (Happel-Stadion, Hanappi-Stadion in Wien etc.) soll das nächste neue Stadion nach einer Frau benannt werden. Man hat auch schon einen Namen: „Dem-Hans-Krankl-seiner-Frau-ihr-Stadion“.

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  5. Ah, großartig! Das finde ich sehr fortschrittlich, also, dass die Stadien jetzt auch mal nach dem Mann seine Frau benannt werden sollen. Und natürlich habe ich vom österreichischen Fußball gehört, geht doch die Mär, dass Hannibal bei der Überquerung der Alpen die Lahmen und die Fußkranken zurück gelassen hat, und die sind dann österreichische Nationalspieler geworden, hihi!
    Wie man jetzt allerdings „Hanappi“ dem Namen nach für Maskulinum halten kann, erschließt sich mir noch nicht wirklich. Es klingt so…neutral…
    Aber dann gehörte es ja in die Schweiz…Europa macht ich ganz fusselig im Kopf. Und mit Europa meine ich jetzt nicht dem Zeus sein Krösken!

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