Weizenfeld mit Zitronenpressen. Nee. Zypressen!

Format 7 x 10 cm – Der kleine Vincent möchte aus dem Kinderparadies abgeholt werden!

Liebe Leser!

Gestern musste ich tatsächlich bei schnödem Kunstlicht malen, und das sogar in meiner Kemenate, weil es im Garagelier stockfinster war und das Gewitter an den alten Toren rüttelte. Weil ich aber nun mal gerade besessen bin, bin ich mit Sack und Pack umgezogen, um in der Dachkammer mit meinem Alkoven zu pinseln. Das wäre ja alles sehr idyllisch, wenn Ölfarben nicht diese, äh, sagen wir mal faszinierenden Dämpfe auswabern würden. Und dabei ist mir dann mal so aufgefallen, wieso so viele Maler als „verrückt“ galten. Der van Gogh zum Beispiel, um beim Thema des Bildes zu bleiben. Ich selber werd nämlich auch jedesmal knülle, wenn ich mit Ölfarben und Terpentin arbeite. Und da tritt auch irgendwie keine Toleranzentwicklung ein. Neulich zum Beispiel, ja, da hab ich mit Öl gearbeitet und dachte „Ojooooinnng, Hirn wabert, tu Pause!“ Also bin ich Klavier spielen gegangen, und ich schwör mit Blut: Die Tasten haben sich bewegt. Das wäre ja – mit Sinn und Verstand – beim Klavier spielen sehr begrüßenswert, weil – sonst sagen die Tasten ja nix. In dem Fall haben sich aber die bewegt, die ich nicht angeschlagen hatte!

Und da hab ich mir gestern dann so gedacht: Wenn ich jetzt in der Pause nicht Klavier üben würde, sondern, sagen wir mal, zur Schere greifen würde, um Leinwand zuzuschneiden, weiß ich, ob da nicht hinterher auch ein Ohr app wäre? Die Schere hat sich bewegt…wuahahahaha! ICH WERDE WAHNSINNIG!

Äh, hab’s im Griff! Ich geh mal lüften…

Miniatur-Wahn: Das Mädchen mit dem Perlenohrgebammsel

Hundert Meisterwerke: Das Erste wäre geschafft!

Liebe Gemeinde!

Ich hatte ja angedroht, dass ich unbedingt kleine Ölschinken malen muss, wie die Bilderrätsel früher hinten in der Hörzu, wo man 10 Fehler in alten Meistern finden musste. Und, nein, Ihr sollt jetzt keine Fehler suchen, Ihr sollt mich loben! Dieses Bild hab ich nach einem Original von Jan Vermeer gepinselt, und damit Ihr Euch vorstellen könnt, wie klein das ist, hab ich es mit meinem Hosentascheneuro fotografiert. Und, nein, ich habe es nicht wie sonst in der Ölmalerei oft üblich mit riesigen Flachpinseln gemalt, sondern mit 3-Haar-Pinseln in der Größe 00000. Und so besessen war ich lange nicht von einer Arbeit, ich konnte gar nicht aufhören! Heute fälsche ich vielleicht einen van Gogh, mal gucken, ob noch gutes Tageslicht zum Arbeiten auftaucht.

Übrigens möchte ich mich an dieser Stelle noch bei meinem Internet-Provider bedanken, der den Arbeitsrausch im Miniatur-Stil erst möglich gemacht hat! Wären wir nach dem Gewitter letzte Woche nicht für sechs Tage von der Welt abgeschnitten gewesen – ich hätte die Zeit mit Schreiben und Geld verdienen vergeudet, anstatt mich endlich mal hinzusetzen und einen riesigen Mini-Haufen an „Kleinkunst“ herzustellen.  Danke, A****! ( Jeder Mitspieler darf sich jetzt aussuchen, welche Buchstaben er in den Sternchen sieht…)